Sonntag, 16. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - der 16. Mai 2001

Mittwoch, der 16. Mai. 9 Tage schon war das 9-jährige Mädchen verschwunden. Drei Tornados der Bundeswehr hatten mit Wärmebildkameras das Gelände überflogen. Aber die Auswertung der Aufnahmen war ernüchternd: in dem unübersichtlichen Waldgebiet konnte das Mädchen nicht gefunden werden.

Damit wurden nun die großflächigen Suchmaßnahmen eingestellt. Weitere Durchsuchungen folgten nur noch aufgrund konkreter Hinweise.

Nun waren Routineermittlungen angesagt. Beispielsweise wurden die registrierten Sexualstraftäter überprüft, die im Großraum um Lichtenberg ansässig waren.

Mittlerweile war die Belohnung auf 50.000 DM aufgestockt worden aber auch das hatte noch keinen Erfolg gezeichnet.



Zwei mit Spezialkameras ausgerüstete Flugzeuge sowie eine Begleitmaschine waren am Dienstagvormittag in Jagel in Schleswig- Holstein gestartet und hatten das Gelände um Peggys Heimatort Lichtenberg im Landkreis Hof überflogen. Dabei wurden Luftbilder von einem sechs mal sechs Kilometer großen Gebiet angefertigt.
Mittels eines Wärmebildverfahrens sollen darauf Bodenveränderungen wie frische Grabungen im Erdreich und Wärmeunterschiede sichtbar werden. «Die Topographie macht uns die Ermittlungen schwer. Wir haben uns mehr von dem Tornadoeinsatz versprochen», sagte aber Polizeisprecher Gröschel. Spezialisten der Luftwaffe blieben aber «am Ball» und versuchten, anhand der Bilder doch noch etwas herauszufinden. Sollten die Fotos doch Hinweise auf ungewöhnliche Objekte geben, müssten Beamte am Boden die Stellen überprüfen.
Die Polizei geht angesichts der langen Zeit ohne konkrete Spuren immer stärker von einer Straftat aus. «Die Anzeichen mehren sich, dass Peggy einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist», hieß es. Dennoch gebe man die Hoffnung nicht auf, sie lebend und unversehrt zu finden.
Die 40-köpfige Sonderkommission «Peggy» setze unter anderem die Überprüfung von einschlägig vorbestraften Kriminellen aus der Umgebung fort, hieß es. Mittlerweile seien außerdem an die 500 Tipps aus der Bevölkerung gekommen. «Sie lassen sich aber nicht zu einer heißen Spur verdichten», sagte ein Polizeisprecher.
 
Quelle: rp-online, 15. Mai 2016
 
 
In einem Mordfall sind die ersten Tage entscheidend. Ein Großteil der Taten wird innerhalb eines kurzen Zeitraums geklärt.
Je länger die entscheidenden Hinweise ausbleiben, umso kälter werden die Spuren.

Im Fall Peggy sind mittlerweile 20 Jahre vergangen und im juristischen Ergebnis ist der Fall ungeklärt, die Tat ungesühnt.
Zu den  Hinweisen der ersten Tage kamen im Laufe der Zeit tausende weitere hinzu. Was fehlt ist der eine entscheidende.

Seit 2016 ist bekannt, dass das Mädchen den 7. Mai 2001 nicht überlebt hatte.

Unsere kleine Serie endet hier. Sie sollte noch einmal eindringlich an das Mädchen und das Schicksal erinnern. Sollte zeigen, wie schwierig die Ermittlungen waren, wie sehr so viele Personen mithalfen mit dem Ziel, das Mädchen noch lebend zu finden.
Der Appell bleibt bestehen: sollten Sie irgendwelche sachdienliche Hinweise haben, die den Ermittlungsbehörden im Fall Peggy weiterhelfen können, so wenden Sie sich bitte an die rechts angegebenen Stellen. Nach 20 Jahren haben es das Mädchen und ihr Mörder verdient, dass Licht ins Dunkel kommt.

Mittwoch, 12. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - der 12. Mai 2001

Samstag. 5 Tage waren bereits vergangen, seit Peggy auf dem Nachhauseweg verschwand. 

Mittlerweile war Lichtenberg und Umgebung in einem Umkreis von 4km engmaschig durchsucht worden (das sind 50km²). Ohne jegliches Ergebnis.

Für die Polizeiarbeit bedeutete dies einen Strategiewechsel. Ein Unfallgeschehen musste nahezu ausgeschlossen werden, die Wahrscheinlichkeit für ein Verbrechen wurde höher.

Die flächendeckenden Suchmaßnahmen wurden eingestellt.

Einen konkreten Hinweis auf eine Straftat gebe es aber nach wie vor nicht. Seit Samstag konzentriert sich die Suche, wie der Hofer Polizei-Pressesprecher Klaus Bernhardt erläutert, "sternförmig auf die Straßen, die aus Lichtenberg hinaus führen". Auch im weiteren Umkreis werde jetzt nach Peggy gesucht. Hier überprüfen die Beamten besonders die Wegraine, suchen auf den Park- und Rastplätzen entlang dieser Strecken sowie an Wald- und Feldwegen, die von diesen Straßen abzweigen.
Vor allem ostwärts von Lichtenberg im Großraum Hof und bis hin zur tschechischen Grenze wird gesucht.

 Quelle: Frankenpost, 14. Mai 2001

 

Dienstag, 11. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - der 11. Mai 2001

Längst hatte am 4. Tag nach dem Verschwinden die Medienwelt den Fall aufgenommen und Lichtenberg wurde von Übertragungswagen und Reportern belagert. 

Im Fall Peggy wurde am 11. Mai 2001 eine Belohnung von 10.000 DM ausgesetzt. Zwei Klassenkameraden von Peggy bestätigten ihre Aussage, wonach Peggy in einen roten Mercedes mit tschechischem Nummernschild eingestiegen sein soll. Diese Spur wird sich später in Luft auflösen, als die Jungen die Aussage zurückziehen und zudem davon sprechen, dass das Auto Peggy wieder zurückgebracht hatte. Einstweilen fahnden die Ermittler nach dem roten Fahrzeug und verstärken die Grenzkontrollen zum nahen Tschechien.

Montag, 10. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - der 10. Mai 2001

Der Donnerstag nach Peggys Verschwinden war ereignisreich. Scheinbar von überall her kamen neue Hinweise, denen nachgegangen wurde: ein Federmäppchen auf einem Acker, ein silberfarbenes Auto, Schreie aus einer Hütte. Das Ergebnis? Nichts.

Ein Hinweis wird noch heute von vielen Menschen als wichtig erachtet: ein Spaziergänger meldete der Polizei, auf einem Waldweg die Leiche eines Mädchens gesehen zu haben. Als er später mit der Polizei zurück kam war dort nichts mehr, auch Hunde schlugen nicht an. Wieder eine Spur, die nicht bestätigt oder negiert werden konnte. Es sollten noch viele folgen.

Währenddessen gingen die Routineaufgaben der Polizei weiter. Bezugspersonen von Peggy wurden befragt, ihre Mutter ebenfalls nochmal. Das Haus von Ulvi K.s Eltern wird ergebnislos durchsucht.

Und schließlich, kurz nach 22 Uhr, die Polizei. Die kleine Peggy Knobloch wird zum spektakulärsten Vermisstenfall der Region. Noch in der Nacht nennt Knobloch den Polizeibeamten in ihrer Küche einen Verdächtigen: "Der Hansi F. - das war mein erster Gedanke." Am nächsten Vormittag wird der junge Mann von der Kripo überprüft. Am 10. Mai wird das Haus der Familie F. zum ersten Mal durchsucht. Die Spurensicherer kommen noch mehrere Male. Hinweise auf Peggy finden sie nicht.

 Quelle: Frankenpost, 31. Januar 2002

Insgesamt 150 Polizisten durchkämmten weiterhin das unwegsame Gelände rund um Lichtenberg. Sie fanden nicht die geringste Spur des Mädchens.

Sonntag, 9. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - der 9. Mai 2001

 An diesem Mittwoch waren schon 2 Tage vergangen, seit das Mädchen spurlos verschwand. Ganz im wörtlichen Sinn. Keine Spuren eines Unfalls, keine Kleidung, kein Schulzeug, kein Mädchen.

Dabei suchten mehr als 200 Polizisten und Helfer, es wurden Hunde und Hubschrauber eingesetzt. DLRG, das Bayerische Rote Kreuz, die Feuerwehr. Im Ergebnis: nichts.

Damit sank die Wahrscheinlichkeit eines Unglücks und es begann eine Ermittlungsarbeit, die ihresgleichen sucht.

Die Soko "Peggy" wurde gegründet und mit 40 Beamten besetzt und ein "Ermittlungsverfahrens gegen unbekannt wegen des Verdachts des Menschenraubes zum Nachteil des am 7. Mai 2001 als vermisst gemeldeten Kindes Peggy" wurde eingeleitet.

Samstag, 8. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - der 8. Mai 2001

Schon direkt nach der Vermisstenmeldung wurden 30 Beamte mit Hunden nach Lichtenberg gesandt, um dort die Wohnung, das Haus, die Altstadt und den Burgberg zu durchsuchen. Zu diesem Zeitpunkt war die Hoffnung gross, das Mädchen noch lebendig zu finden.

Die Suchmassnahmen wurden dann erweitert. In der Früh um 6.00 Uhr waren bereits 50 Polizisten und 60 freiwillige Helfer der Feuerwehr vor Ort und begannen den Suchradius zu erweitern. Im Laufe des Tages gesellten sich weitere Beamte und viele Freiwillige hinzu. Mit Hunden, Hubschraubern und Tauchern des DLRG wurde die Umgebung nach dem Mädchen durchsucht.

Neben der Suche wurden erste Vernehmungen durchgeführt, Ulvi K. wird bereits am Vormittag überprüft.


Noch in der Nacht nennt Knobloch den Polizeibeamten in ihrer Küche einen Verdächtigen: "Der Hansi F. - das war mein erster Gedanke." Am nächsten Vormittag wird der junge Mann von der Kripo überprüft.
Quelle: Frankenpost, 31.1.2001
 
Unter anderem wurden der Schullehrer Peggys und mindestens 2 ihrer Klassenkameraden befragt.

Für Zeitungsartikel war es am Dienstag noch zu früh, erste Radiomeldungen über das vermisste Mädchen gingen über den Äther.
Mit einem Suchplakat sollten die Lichtenberger aufgefordert werden, Hinweise auf den Aufenthaltsort Peggys zu geben.
 
Am Ende des Tages blieb die Sorge: das Kind wurde nicht gefunden.





Der Täter muss unter dem Eindruck der Tat gestanden haben.
Gab es Jemanden, der sichtbar nervös war?
Wurde Jemand bei der Entsorgung der verschwundenen Gegenstände beobachtet oder trug Jemand auffällige Dinge mit sich? Verschwunden waren neben den Schulsachen auch die Regenjacke des TSV Lichtenberg.
Fiel ein Auto an einer ungewöhnlichen Stelle auf?
Erinnert sich Jemand an Begegnungen im Wald oder an Stellen zur Müllentsorgung?
Verbrannte Jemand Müll im Garten?

Freitag, 7. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - der 7. Mai 2001

Der 7. Mai 2001 war ein Montag. Die neue Woche startete bei nasskaltem Wetter, das Thermometer sank auf etwa 6°C, es war trübe und ungemütlich.
Schulkinder wie Peggy mussten zur Schule, Ulvi K.s Eltern nutzten den Ruhetag in der Schlossklause, um sauber zu machen, Peggys Eltern gingen arbeiten. Ulvi K. selbst war daran gewöhnt, lange zu schlafen, er wurde erst gegen 12.30 Uhr von seiner Mutter geweckt. Aber noch Jemand hatte frei: Manuel S. Er feierte an diesem Tag seinen 24. Geburtstag und hatte Urlaub genommen für einige Erledigungen und um nachmittags mit Familie und Verwandten Kaffee zu trinken.


Vormerkung: alle folgenden Zeitangaben wurden nach bestem Wissen und Gewissen Zeitungsartikeln und Pressekonferenzen entnommen. Schwankungen sind durchweg möglich, teilweise sogar erheblich. Zeugenaussagen können falsch sein oder in Details abweichen. Der hier vorgestellte Tagesablauf ist der, der sich aus den öffentlich verfügbaren Informationen herauskristallisiert.




Elsa K. hatte in der Schlossklause Mittagessen zubereitet und weckte ihren Sohn gegen Mittag, damit er von der Kirchgasse zum Essen hoch kam, bevor er um 13.00 Uhr bei einem Bekannten zum Holzschlichten erscheinen sollte. Ungefähr gegen 12.30 Uhr hatte sich Manuel S. zu Fuss am oberen Marktplatz aufgehalten, um mit einer Anwohnerin dort über die Verpachtung eines Grundstücks zu reden. Er will Ulvi K. auf dessen Weg nach oben gesehen haben.



Manuels Mutter fuhr kurz vor 13.00 Uhr nach Bad Steben, um dort Kerzen zu besorgen. Bei dieser Gelegenheit sah sie Ulvi K. auf einer Bank am Henri-Marteau-Platz sitzen, gegenüber der Zufahrt zum Marktplatz. Er sass auch noch dort, als sie kurz nach 13.00 Uhr wieder zurück kam.
Ulvi K. bestätigte diesen Aufenthalt dort und gab an, auf Peggy gewartet zu haben. Er wollte sich für den Übergriff 4 Tage zuvor entschuldigen. Der Sitzplatz ist strategisch gewählt: Ulvi K. konnte so zum einen sehen, wer den Marktplatz hinunter kam aber auch die Strasse einsehen, aus der Peggy zu erwarten war.
Peggy war zu dieser Zeit (gegen 13.10 - 13.15 Uhr) auf dem Weg nach Hause. Sie hatte sich verspätet, weil sie mit einer Freundin noch den Tafeldienst übernommen hatte. Auf ihrem Weg an der Friedhofsmauer entlang und damit geradewegs auf den Henri-Marteau-Platz zu wurde Peggy von der Zeugin Birgit R. noch gesehen, die auf der anderen Straßenseite schräg hinter Peggy lief und das Mädchen noch im Bereich des Henri-Marteau-Platzes sah, wie sie rechts in den Marktplatz einbog. Die Zeugin hatte sich selbst auf den Verkehr konzentrieren müssen, als sie an der unübersichtlichen Kurve die Strasse überqueren musste. Ulvi K. oder Manuel S. waren ihr nicht aufgefallen.
Es muss ziemlich zeitgleich gewesen sein, als die Zeugin Helen C., die Peggy von der Schule her kannte, das Mädchen aus dem Schulbus heraus an etwa der gleichen Stelle sah.

Was die nächsten 45min passierte ist ein Rätsel.

Peggy kam nie zuhause an. Dort, wo ihre Mutter Essen bereitgestellt hatte und wo sie ihre Schulklamotten wechseln sollt, wo ihre Spielsachen waren.

Gegen 14.00 Uhr, mit einer einstündigen Verspätung, tauchte Ulvi K. bei dem Bekannten auf und half ihm wie vereinbart. Ein Blutfleck, der seit diesem Einsatz die Arbeitsjacke verschmutzte, resultierte seiner Mutter zufolge aus einer Verletzung des Nachbarn. Ihr Sohn erklärte hingegen, er selbst habe sich am Finger verletzt.

Das Auto von Ulvi K.s Eltern parkte entgegen ihren polizeilichen Aussagen oben an der Schlossklause (siehe Zitat).


Mit Spannung wurden gestern auch offizielle Mitteilungen darüber erwartet, was nach dem Mord mit Peggys Leiche geschehen ist. Ulvi K. soll seinen Vater, den 56-jährigen Gastwirt Erdal K., beschuldigt haben, die Leiche in seinem Auto wegtransportiert zu haben. "Er hat aber keinerlei Angaben über den Ablageort gemacht", sagte Polizei-Einsatzleiter Osel. "Der Vater räumt das nicht ein", fügte Leitender Oberstaatsanwalt Tschanett hinzu. Er habe allerdings für die Zeit der möglichen Leichenbeseitigung kein gesichertes Alibi. Der Gastwirt habe sich zudem in unmittelbarer Nähe des Tatorts befunden und sein Wagen, ein anthrazitfarbener Opel-Astra-Kombi sei - entgegen den Aussagen aus der Familie - dort geparkt gewesen. "Wir haben keine Beweise, aber Indizien, dass uns aus der Familie, speziell vom Vater, nicht die ganze Wahrheit gesagt wurde."

Frankenpost, "Elf weitere Kinder aus Lichtenberg sexuell missbraucht", 23.10.2002



Um 15.07 Uhr hält sich Manuel S. im Vorraum der örtlichen Sparkasse auf. Über seinen Aufenthalt ab 13.00 ist nichts bekannt.

Gegen 17.00 Uhr gingen bei der Polizeistation in Naila 2 Notrufe ein. Sie können Florian L. zugeordnet, der die Anrufe mit einem Scherz erklärte. Florian L. war damals gerade einmal 7 Jahre alt und erzählte in mehreren Aussagen widersprüchliche Dinge. Er will den Mord an Peggy gesehen haben aber auch den Ablageplatz. Ausserdem will er an dem besagten Nachmittag noch lange mit Peggy gespielt haben. Keine seiner Aussagen kann nachgewiesen werden.

Kurze Zeit später trampte Ulvi K. ins 8km entfernte Naila. Mitgenommen wurde er von Herbert H., dem damaligen Bürgermeister von Lichtenberg. Dort wechselt er mehrmals zwischen 2 Gaststätten. Sein Vater, der erstmals am Abend losfuhr, um seinen Sohn zu suchen, konnte ihn nicht finden. Als Begründung für diese Suche gab er an, das Ulvi K. sich zu viel Geld eingesteckt hatte.


Um seine Rolle an diesem Tag. Nach den Erzählungen seiner Frau war er den ganzen Tag bei ihr gewesen. Nur eine halbe Stunde fehlt. Denn von 19 bis 19.30 Uhr hatte sie ihn losgeschickt, den ausgegangenen Sohn zu suchen. Denn sie hatte bemerkt, dass er zu viel Geld dabei hatte. „60 Mark, das war für einen Abend zu viel. Ich dachte, damit spielt er wieder an Automaten. Und so dick haben wir es ja auch nicht.“ Also sollte der Mann das Geld sicherstellen. Doch er fand den Sohn nicht. Nach einer halben Stunde Suche soll er heimgekommen sein.

Nürnberger Zeitung, "Mutter des Angeklagten widerspricht sich". 15.1.2004


Peggys Mutter kam um 20.00 Uhr von ihrer Schicht im Altersheim zurück und stellte fest, dass Peggy weder zuhause noch bei den Nachbarn war, zu denen Peggy immer gehen konnte.
Nach erfolgloser eigener Suche und mehrere Anrufe bei Freundinnen von Peggy und bei Bekannten stellte sie um 21.55 Uhr eine Vermisstenanzeige.

Genau zu dieser Zeit traf Ulvi K. wieder in Lichtenberg ein und kehrt laut Angabe seiner Betreuerin noch im Gasthaus Zwick ein. Wer ihn aus Naila mitgenommen hatte und was er die letzten 2 Stunden getan hatte, bleibt ungeklärt.

 
BR online, abgerufen am 19.2.2019


Das "Zwick" liegt direkt neben dem "Blauen Haus", Peggys Zuhause. Dort, wo am 7. Mai 2001 die Hölle begann. Diese Hölle dauert noch immer an.


Wer hat Erinnerungen an den 7.5.2001?
Wer hat einen der Protagonisten gesehen?
Kann Jemand die Verletzung des Nachbarn bzw. eine solche von Ulvi K. bezeugen?
Wurde Erdal K. gesehen, als er seinen Sohn suchte?
Wer war noch im Gasthaus Zwick an diesem Abend?
Wie verbrachte Manuel S. den Nachmittag und Abend seines Geburtstages?
Wie konnte Ulvi K. von Naila nach Lichtenberg kommen?
Hat Jemand Fotos oder Filmaufnahmen in und rund um Lichtenberg von diesem Tag?



Donnerstag, 6. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - der 6. Mai 2001

Der 6. Mai 2001 war ein Sonntag, das Wetter hatte sich in Oberfranken spürbar abgekühlt. Nach gestrigem Regen blieben die Temperaturen unter der 10°C-Marke. 

Im Hause Knobloch fiel auf, dass sich Peggys Verhalten verändert hatte.

Im Nachhinein, sagt Susanne Knobloch, werde ihr jetzt so manches klar. Peggy sei ganz verändert gewesen in den letzten Tagen vor ihrem Verschwinden. Das Mädchen, das sonst stundenlang in ganz Lichtenberg allein unterwegs war und von allen als ausgesprochen kontaktfreudig beschrieben wird, habe sich nicht mehr ohne Begleitung vor die Tür getraut. Nicht einmal quer über die Straße, um die Frühstückssemmeln zu holen. Den ganzen Sonntagnachmittag habe sie gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Jasmin im Garten hinter dem blauen Haus am Lichtenberger Marktplatz verbracht.

Quelle: Frankenpost, 31.1.2002 


Neben Wesensveränderungen, die die Mutter bei Peggy schon eine ganze Zeit beobachtet und deshalb auch einen Arzt konsultiert hatte, gab es also eine Auffälligkeit, die kurz vor Peggys Verschwinden eintrat.

Die Angst oder die Bedrohung lauerte ausserhalb des geschützten Bereichs, den sie mit ihrer Familie zusammen bewohnte und nützte. 

Vor wem oder was hatte das Mädchen Angst?


Dienstag, 4. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - der 4. Mai 2001

Der 4. Mai 2001 war ein Freitag. In Düsseldorf wurde Guido Westerwelle zum Parteivorsitzenden der SPD gewählt. Piloten der Lufthansa streiken und sorgen für erhebliche Störungen Reisender.

Das Wetter verschlechterte sich in Lichtenberg und die Einwohner freuten sich über das anstehende Wochenende.

Abends trafen sich einige davon in der Kneipe. So auch Ulvi K. und Manuel S. Die beiden hatten an diesem Tag ein ganz spezielles Gesprächsthema: Peggy und der gestrige Missbrauch an ihr durch Ulvi K. 

Obwohl eine Freundschaft zwischen ihnen immer abgestritten wurde spricht die Brisanz dieses Gesprächsthemas Bände. Nicht nur vertraute Ulvi K. seinem Gegenüber eine so pikante Szene an. Manuel S. gab seinerseits zu, "so etwas" gerne auch einmal machen zu wollen.

In drei Tagen sollte das Mädchen verschwinden.


Was einen möglichen Missbrauch ins Spiel bringt. Genau das, was Ulvi K. und Manuel S. einige Tage zuvor „besprochen“ hatten. Ulvi K. hatte S. in einer Kneipe in Lichtenberg davon erzählt, dass er Peggy missbraucht habe. Dies wolle er auch tun, habe S. gesagt. In seinem Teilgeständnis bestätigte er dies zum ersten Mal seit 18 Jahren. S. hatte keine Freundin. Und er hatte in seiner Jugend ein sexuelles Verhältnis mit Ulvi K.
Sexuellen Kontakt zu einer Frau hatte er bei einem Bordellbesuch an seinem 18. Geburtstag, der nach seinen eigenen Angaben nicht klappte. Dieses Sexualverhalten von S. war auch den Ermittlern 2002 schon aufgefallen, weswegen er damals in Verdacht geriet.
Vor allem, nachdem er bei einem Ausflug betrunken damit geprahlt hatte, Peggy vergraben zu haben. Die Polizei vernahm ihn fünfmal, er blieb dabei, nichts mit dem Verschwinden Peggys zu tun zu haben. Und ausgerechnet am 12. September 2018 gab er zu, das Mädchen verscharrt zu haben, obwohl er jahrelang Erfahrung im Umgang mit der Polizei hatte und Leugnen gewohnt war. Indiz Nummer sechs.

Quelle: Nordbayerischer Kurier, "Puzzle-Arbeit der Ermittler im Fall Peggy", 15.2.2019 (entnommen von Facebook)




Während die BI direkt nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Manuel S. 2018 jegliche Freundschaft bzw. Beziehung zwischen Ulvi K. und Manuel S. abstritt gibt es auch anderslautende Informationen (siehe obiges Zitat).
Kann Jemand Genaueres zu der Beziehung der Beiden sagen? Haben sie sich oft getroffen? Änderte sich hier etwas nach Peggys Verschwinden? 
Welche Version stimmt denn?
 
 
 


Heute vor 20 Jahren - der 3. Mai 2001

Der 3. Mai 2001 war ein Donnerstag. Der wolkenlose Himmel und knapp 25°C bringen Frühsommerfeeling mit sich.

Spätestens im September 2001 wird Ulvi K. erstmals gestehen, Peggy an diesem Tag massiv sexuell missbraucht zu haben. 

Schon im Mai 2001 hatte er bei der Polizei zugegeben, vor dem Mädchen onaniert zu haben. Der Vorfall am Donnerstag vor Peggys Verschwinden aber soll massiver gewesen sein. 
 
Die folgenden Ausschnitte von vermeintlichen Akten geistern seit Jahren im Internet herum. Weder ist die Echtheit bestätigt noch das Anfertigungsdatum bekannt.
Die Inhalte sind in Übereinstimmung mit den öffentlich verlautbarten Informationen, wonach der Übergriff auf Peggy eine Steigerung darstellte.

Quelle: Allmystery, Facebook
 
 
 
 
 
Quelle: Facebook (Bild dort nicht mehr verfügbar)


Die Bürgerinitiative für Ulvi K. führt für diesen Tag noch 2 Aktivitäten Peggys an.
So soll diese gegen 17.00 für etwa 30min eine Freundin besucht haben bevor sie sich auf den Weg zum Turntraining machte. Diese scheinbare Normalität wird als Gegenargument zur gestandenen versuchten Vergewaltigung verwendet.

Hat Jemand Erinnerungen an diesen Tag? Gibt es Aufnahmen vom Training? War Jemand in Lichtenberg in Urlaub und hat beim Wandern oder bei der Einkehr Fotos geschossen?

Montag, 3. Mai 2021

Heute vor 20 Jahren - neue Serie

Mit dieser neuen kleinen Aktion möchten wir an Peggy erinnern. Wir möchten Euch dazu anregen, an sie zu denken und Erinnerungen heraufzubeschwören, falls Ihr sie kanntet.

Überhaupt wäre es positiv, wenn Menschen aus Lichtenberg und Umgebung vom Blog animiert werden, ihre Gedanken 20 Jahre in die Vergangenheit schweifen zu lassen. Wer wurde wann mit wem gesehen? Gibt es Schnappschüsse aus dem relevanten Zeitraum vom 4.5.01 bis 8.5.01? Dieser Zeitraum startet mit der vermeintlichen Vergewaltigung Peggys und endet mit einem Datum, an dem die Nachbereitung der Tat beendet war.

Der Täter wohnte entweder in Lichtenberg oder hielt sich zumindest um die Mittagszeit am Montag, den 7.5.01 in Lichtenberg auf. Waren Sie auch dort? Fotos, Tondokumente, Bilder aus Überwachungskameras, Begegnungen und Gespräche usw. Gab es im Vorfeld und danach Beobachtungen, die auffällig waren? Personen, die die Köpfe zusammensteckten? Die plötzlich auffallend viel miteinander zu tun hatten oder solche, die sich plötzlich mieden? Umzüge, Verkäufe, Reinigungsaktionen, Entsorgungen, Verbrennungen, Stilwechsel, neue Kleidung, Wesensveränderungen, Depressionen, Personen, die sich zurückzogen?
All das könnte wichtig sein.

Es ist ja nicht so als hätte es solche Aufrufe nicht gegeben. Der Blog will auch gar nicht eine unrealistische Chance großreden.

20 Jahre sind eine gute Zeit, damit eventuell doch noch Jemand umschwenkt, der irgendetwas weiss und beitragen kann. 20 Jahre, die der damals neunjährigen Peggy gewaltsam geklaut wurden. In denen ihre Geschwister erwachsen wurden. In denen der Familie das Herz immer wieder ausgerissen wurde und in denen sie unglaublich vielen Anfeindungen ausgesetzt waren. 20 Jahre, in denen der Täter zur Ruhe kommen durfte. Eine lange Zeit, die eventuell einem Zeugen den Mut und die Freiheit von Abhängigkeiten gibt, mit seinem Wissen hervorzutreten.


Bitte tragen Sie den Gedanken an Peggy weiter. Falls es Hinweise geben sollte, die nicht bekannt sind, so sind Sie genau richtig beim Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Bayreut.

Keinesfalls nimmt dieser Blog Hinweise entgegen. Wir haben nur die Hoffnung, dass jede noch so kleine Chance genutzt wird, um die Ermittlungen wieder aufzunehmen und zumindest den Angehörigen die so wichtigen Antworten zu geben.

 

Wenn wir die nächsten Tage in den Blogbeiträgen Eintragungen vergessen, so wären wir dankbar für jede Ergänzung. Jede Beteiligung an den Gedanken an das Mädchen ist willkommen, hier oder auch anderswo.

Dieses Mädchen hat es verdient, dass man es nicht vergisst und der Mörder ebenfalls.